Brustrekonstruktion mit Implantaten

Eine Möglichkeit ist die Rekonstruktion mit einem Silikonimplantat. Sie kann als Sofortrekonstruktion erfolgen. Hier wird die Brustdrüse entfernt und der verbleibende Hautmantel wird mit dem Silikonimplantat gefüllt. Dieses Verfahren sollte jedoch nur eingesetzt werden, wenn man sicher eine Tumorentfernung im Gesunden erreichen kann und wenn keine Strahlentherapie folgen soll.
Geeignet ist die Sofortrekonstruktion mit einem Implantat jedoch bei propyhlaktischen Operationen z.B. bei Trägerinnen des Brustkrebsgens (BRCA 1 oder 2 Mutation).

Will man die Brust mit einem Implantat nach einer Brustamputation rekonstruieren, ist zuvor eine Hautdehnung mit einem Expander erforderlich, denn für die Formung einer normal fallenden Brust ist ausreichend Haut notwendig. Ein Expander hat eine Silikonhülle, die über ein Ventil mit Kochsalzlösung gefüllt werden kann. Dadurch wird in kleinen Schritten die Haut überdehnt. Dieser Expander kann gleich nach der Tumoroperation oder auch erst später eingesetzt werden.
Nachdem die Haut ausreichend gedehnt ist, erfolgt in einer weiteren Operation der Austausch des Expanders gegen ein Silikonimplantat. Generell ist eine Brustrekonstruktion mit Implantaten nur für Patientinnen geeignet, die keine Strahlentherapie hatten. Da das Risiko einer Kapselfibrose (schmerzhafte Verhärtung der Brust) deutlich erhöht ist nach Strahlentherapie.

Implantate

Wir verwenden Natrelle® Silikongel-Implantate der Firma Allergan. Die Implantate bestehen aus einer Hülle aus Silikon und einer kohäsiven Silikongelfüllung. Es gibt diese in einer natürlich aussehenden Tropfenform (anatomisch) und einer runden Form. Alle Silikongelprothesen sind ein einer Vielzahl von Größe und Form vorhanden, so dass wir gemeinsam mit Ihnen in einem persönlichen Beratungsgespräch das richtige Implantat für Sie finden.

Operation

Die Operation wird von mir in der Sana Klinik Gerresheim in Düsseldorf durchgeführt und erfolgt in Vollnarkose. Vor der Operation werden Sie im Stehen angezeichnet. Die Implantate oder der Expander werden über die bestehende Narbe eingebracht. Meist wird das Implantat unter dem Brustmuskel platziert. Die individuelle, genaue Planung über den Zugangsweg, den Narbenverlauf und die Implantatgröße wird schon im vorhinein mit Ihnen zusammen besprochen und festgelegt.
Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 3 – 5 Tage. Unmittelbar nach Operation erhalten Sie einen speziellen Kompressions-BH, den Sie für insgesamt 6 Wochen tragen sollten. Die Fäden sind selbstauflösend und müssen daher nicht gezogen werden. Sport, der den Brustmuskel beansprucht sollte für 4 – 6 Wochen nicht durchgeführt werden.

Mögliche Risiken

Es bestehen die allgemeinen Operationskomplikationen wie u.a. Blutungen oder Blutergüsse, die nur in seltenen Fällen durch einen erneuten operativen Eingriff behoben werden müssen. Selten sind ebenfalls Infektionen oder Wundheilungsstörungen, die im Heilungsverlauf zu verbreiterten Narben führen können.

Ein mögliche Folge nach einer Brustrekonstruktion mit Implantaten ist die Kapselfibrose. Der Körper bildet um das Silikongelimplantat eine bindegewebige Hülle. Diese ist in der Regel so dünn ist, dass sie nicht zu ertasten ist. Es kann jedoch zu einer schmerzhaften Verdickung und Verhärtung dieser Bindegewebshülle kommen, so dass ein Implantatwechsel mit Entfernung der Implantatkapseleinheit operative erfolgen muss. Ist der Hautweichteilmantel über dem Implantat zu dünn, kann man eventuell nicht erneut ein Silikonimplantat einbringen, da man kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen würde. In diesem Fall sollte man nach der Implantatentfernung die Brust mit Eigengewebe rekonstruieren.