I-GAP und S-GAP Lappen

Inferior und Superior Gluteal Artery Perforator flap

I-GAP und S-GAP Lappen sind, wie auch der DIEP Lappen, Perforatorlappen. Bei beiden Lappen wird das benötige Gewebe ohne Entnahme von Muskulatur vom Gesäß entnommen und durch ein Perforatorgefäß versorgt. I-GAP oder S-GAP Lappen werden meist bei sehr schlanken Patientinnen, wenn das Gewebe am Unterbauch für eine Brustrekonstruktion nicht ausreichend ist, bestehende Narben am Unterbauch durch Voroperationen die Gewebeentnahme unmöglich machen oder eine Narbe am Unterbauch nicht erwünscht ist, durchgeführt.

Beim I-GAP Lappen wird Gewebe aus dem unteren Anteil des Gesäßes entnommen, die verbleibende Narbe verläuft in der Gesäßfalte.

Beim S-GAP Lappen wird Gewebe aus dem oberen Anteil des Gesäßes entnommen, die verbleibende Narbe verläuft schräg im oberen Bereich des Gesäßes.

Beide Narbenverläufe können meist in der Unterschwäsche oder Bikini versteckt werden.

Operation

Die Eigengewebsrekonstruktion der Brust mit dem I-GAP / S-GAP Lappen wird von mir in der Sana Klinik Düsseldorf Gerresheim in Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel ca. 4-5 Stunden. Die genaue Planung und der Narbenverlauf wird mit Ihnen zusammen vor der Operation besprochen.

Zunächst werden die Anschlussgefäße für den  I-GAP / S-GAP Lappen an die Blutversorgung an der Brustwand präpariert. Im Anschluss wird der Gesäßlappen gehoben und vollständig vom Gesäßt gelöst wird. Danach erfolgt der Anschluss an die Blutversorgung an der Brustwand mit anschließender Brustformung. Die für die Blutversorgung notwendigen Blutgefäße des Lappens werden unter dem Mikroskop mit den entsprechenden Gefäßen an der Brustwand verbunden. Die Gesäßmuskeln werden bei dieser Operationstechnik nicht beeinträchtigt. Es wird lediglich der Muskel vorsichtig gespreizt. Der entstandene Defekt am Gesäßt wird verschlossen.

Risiken

Das Hauptrisiko ist eine mangelnde Durchblutung des transplantierten Gewebes durch die Brustwandgefäße mit einem möglichen resultierenden Verlust des Gesäßlappens bzw. der neu rekonstruierten Brust. Diese Komplikation ist sehr selten und tritt in weniger als 1% der Fälle in unserer Abteilung auf. Ansonsten gelten die wie für andere Operationen allgemeinen Operationsrisiken wie Wundinfektion, Gefühlsstörungen, Lymphabflussstörungen, Thrombose- und Embolierisiko, etc. In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werde ich Sie individuell über die Operation und deren mögliche Komplikationen informieren. Auch darüber, dass oft das Gewebe auf der zu rekonstruierenden Seite durch einen Gewebeexpander aufgedehnt wird, um eine harmonischere Brustform zu erreichen.

Der stationäre Aufenthalt ist etwa für 8 Tage notwendig. Die Zeitdauer bis zur vollständigen Regeneration kann, je nach individueller Veranlagung, unterschiedlich sein. Sie sollten sich für 6 Wochen körperlich schonen. Sportliche Betätigungen können nach ca. 6 Wochen wieder begonnen werden.

Die onkologische Nachsorge kann nach der Operation problemlos sonographisch (Ultraschalluntersuchung) oder kernspintomographisch (MRT) bei Ihrem niedergelassenen behandelnden Arzt erfolgen.