Korrektur angeborener Brust-Fehlbildungen

Es gibt unterschiedlichste Brustfehlbildungen. Die häufigsten Fehlbildungen der Brustdrüse und Brustwand sind die Brustasymmetrie und die tubuläre Brust („Snoopy breast“). Die Trichterbrust und das Poland-Syndrom kommen seltner vor.

Brustasymmetrie/Anisomastie

Die wenigsten Menschen haben zwei gleichgroße Brüste. Liegt jedoch ein Größenunterschied von einer BH-Cupgröße oder mehr vor, kann dies gerade in der Pubertät, zu einer schweren psychischen Belastung des heranwachsenden Mädchen werden. Eine Brustasymmetrie kann sowohl durch eine angleichende Brustverkleinerung als auch durch eine angleichende Brustvergrößerung behoben werden. Auch eine Kombination aus beiden Verfahren kann zur Korrektur angewandt werden.

Tubuläre Brust (Snoopy-Deformität)

Hier liegt eine Brustreifungsstörung vor, die dazu führt, dass die Brustdrüse schlauchförmig wächst. Die tubuläre Brustdeformität kann ein- oder beidseitig auftreten. Vor allem im unteren Anteil bilden sich die Brustdrüse nicht aus. Der Brustwarzenhof ist häufig vergrößert und es kann ein Brustwarzenvorfall (Mamillenprolaps) vorliegen.
Der operative Korrektur muss eine sorgfältige, individuelle Operationsplanung vorausgehen.
Die Volumen- und Formkorrektur der Brust erfolgt durch eine Neuformung der Brustdrüse („Unfurling Prozedur“) und durch das Einbringen von Silikongelimplantaten.

Fehlt in den unteren Bereichen der Brust zuviel des Hautmantels kann es auch erforderlich sein, die Korrektur in 2 Schritten durchzuführen. Hier wird zuerst ein Hautexpander eingebracht, der zu einer Dehnung des fehlenden Hautmantels führt.
Meist werden die Implantate/Expander unter einen Brustwarzenrandschnitt eingebracht. Die Brustformkorrektur erfolgt ebenfalls über diesen Schnitt. So dass nachdem die Brustwarzen verkleinert und formkorrigiert sind man meist nur einen Schnitt um die Brustwarze sieht.

Polandsyndrom und Amazonensyndrom

Diese beiden Fehlbildungen enthalten beim Amazonensyndrom ein vollständiges Fehlen der Brustdrüse auf einer Seite und somit eine Anisomastie.
Beim Polandsyndrom fehlt zusätzlich noch der darunterliegende Brustmuskel. Die operative Korrektur besteht hier in einer Brustvergrößerung der fehlenden Brustdrüse. Die Brustwarze muss häufig in ihrer Position korrigiert werden.
Im Falle des Polandsyndroms kann zusätzlich der fehlende Brustmuskel durch das einbringen eines speziell angefertigten Silikongelimplantates behoben werden oder durch ein Lipofilling.

Trichterbrust

Bei der Trichterbrust liegt eine knöcherne Brustwandfehlbildung vor. Das Brustbein und die Rippenansätze sind vertieft und bilden eine Grube zwischen den Brüsten. In sehr seltenen Fällen kann dies zu einer erschwerten Atmung und einem dadurch verminderten Leistungsvermögen einhergehen. In diesen Fällen ist eine thoraxchirurgische Korrektur erforderlich.

Ist durch die Vertiefung, wie in den meisten Fällen, nur die Brustkorbform verändert, kann ein speziell angefertigtes Silikonimplantat („custom made“) über einen Schnitt in der Unterbrustfalte eingebracht werden und die Trichterbrust somit korrigiert werden. Ebenfalls kann der Volumenmangel durch ein Lipofilling aufgefüllt werden. Hierbei wird Fett an einer anderen Körperregion abgesaugt, speziell aufgearbeitet und dann in den auzufüllenden Bereich mit kleinen Kanülen wieder eingebracht. Hier können, je nach Ausprägung der Trichterbrust, 2- 5 Sitzungen notwendig werden.

Bei allen angeborenen Brust- und Brustwandfehlbildungen ist eine individuelle Beratung und ein individuelles Behandlungskonzept erforderlich.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch werde ich gerne die Möglichkeiten und auch eventuell auftretende Komplikationen und Risiken mit Ihnen besprechen.